Fankultur und Rechtsextremismus nicht vereinbar
14. August 2016
ProFans hat erfahren, dass es in Berlin im Zuge der Wahlen zum Abgeordnetenhaus erneut Plakate der rechtsextremen NPD gibt, mit denen die nationalistische Partei versucht, sich durch das Thema „Fankultur“ bei Fußballfans zu profilieren. Auf dem Plakat steht wörtlich „Pyrotechnik nicht kriminalisieren“ und „Fankultur erhalten“. Die NPD greift damit grundsätzliche Forderungen und Formulierungen der Arbeit von ProFans und weiteren fanpolitisch aktiven Organisationen und Gruppen auf.
Das deutliche Erstarken des Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in der Gesellschaft ist sehr besorgniserregend und gefährlich. Alle Teile der Gesellschaft sind daher aufgerufen, in ihren Bereichen Widerstand zu leisten und Weltoffenheit, Mitmenschlichkeit und Toleranz zu verteidigen.
Der Wirkungsbereich von ProFans sind die Fußballstadien des Landes. Hier sind die Fans aufgerufen, sich gegen Rechtsextremismus und -populismus zu positionieren und engagieren.
Offenbar versucht die NPD erneut nicht nur rassistische Fußballfans für ihre Partei zu gewinnen, sondern auch bei Fans, die sich als „unpolitisch“ bezeichnen, Sympathisanten zu gewinnen. Während andere Parteien Fußballfans hauptsächlich als Sicherheitsrisiko behandeln und nutzen, wählt die NPD bewusst Slogans der aktiven Fanszene und Ultràbewegung. ProFans-Sprecher Jakob Falk: „Wir betonen unablässig, dass Rechtsextremismus mit unserer Fankultur nicht vereinbar ist. Nazis und Rassisten sind Feinde unserer aktiven, kritischen, lautstarken und bunten Fankultur. Wer rechts wählt,wählt gegen unsere Fankultur.“
Es ist zu vermuten, dass die NPD im Wahlkampf auch wieder vor Stadien auftauchen und ihre ideologischen Flyer verteilen wird. „Alle Fußballfans sind aufgerufen, sich gegen diese Einmischung von rechts in die Fankultur zu wehren. Lasst Euch nicht blenden! Entsprechende Versuche der Nazis vor den Stadiontoren müssen verhindert werden“, sagt Sig Zelt, Pressesprecher von ProFans.
ProFans ruft zur Solidarität mit allen antirassistisch engagierten Fußballfans auf. An vielen Standorten gibt es aktive Gruppen und Projekte, die sich gegen Diskriminierung einsetzen und sich z.B. um die Unterstützung von geflüchteten Menschen bemühen. „Die bestehenden antirassistischen Strukturen und Gruppen müssen dringend gestärkt werden. Aktive Fans in den Stadien dürfen mit ihrem Engagement nicht allein gelassen werden. Sie müssen gegen Angriffe von rechts geschützt werden und brauchen mehr Handlungsspielräume. Die Verantwortlichen der Verbände, Vereine, der Polizei und Politik sollten bedenken, dass viele der bestehenden Repressionen gegen Fußballfans auch ihr antirassistisches Engagement stark beeinträchtigen“, sagt Jakob Falk.
Für ProFans gilt bei diesem Thema nur ein Motto:
Kein Fußball den Rassisten!
ProFans im August 2016